Ellen Demuth: Novelle des Landesjagdgesetzes darf nicht zum Vertrauensverlust gegenüber der Jägerschaft führen

06.07.2023

 

Ellen Demuth, stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, erklärt: „Für uns als CDU-Landtagsfraktion ist eins klar: In den vergangenen Jahren haben sich viele Gegebenheiten in unseren heimischen Wäldern und Regionen geändert. Der Wolf ist wieder da, die Saatkrähe führt zu massiven wirtschaftlichen Schäden in der Landwirtschaft und auch ein Blick in den Wald zeigt auf dramatische Art und Weise die Folgen des Klimawandels.

Eine Novellierung des Landesjagdgesetzes kann da sinnvoll erscheinen. Insbesondere dann, wenn man mit den Änderungen im Gesetzestext dazu beiträgt, unsere heimischen Jägerinnen und Jäger als lokale Experten sowie als ausgebildete Natur- und Artenschützer zu stärken. Die Novellierung kann eine Chance sein, darf aber nicht zum pauschalen Vertrauensverlust gegenüber der Jägerschaft führen. Jägerinnen und Jäger haben vom Wertemuster und den Überzeugungen her großes Interesse an einem Einklang zwischen einem resilienten Waldbau, dem Erhalt von Biotopen und einem artgerechten Lebensraum.

Gerade der klimastabile Waldumbau benötigt Jägerinnen und Jäger als ausgebildete Experten mit lokalen Kenntnissen. Deshalb ist es wichtig, dass das Landesjagdgesetz bürokratische Hürden ab- und keine neuen aufbaut.“

Bereits im Juni-Plenum hatte die CDU-Fraktion mit dem Antrag „Zukunft mit dem Wolf in Rheinland-Pfalz – Natürliche Bestandsgrenzen anerkennen, gemeinsames Monitoring und Management“ gefordert, dass der Wolf ins Landesjagdgesetz gehört. Denn nur weil er dort auftaucht, heißt es noch lange nicht, dass er direkt zum Abschuss freigegeben wird.

Viele Bauern sind frustriert. Auf Grund der hohen Populationen bei der Saatkrähe werden immer öfters Schäden bei Saatgut oder Jungpflanzen gemeldet. Deshalb muss auch die Saatkrähe im Landesjagdrecht auftauchen. Zudem muss auf bundesrechtlicher Ebene die Bejagung zur Schadensabwehr geregelt werden.

Ellen Demuth teilt die Kritik des jagdpolitische Sprechers der CDU-Landtagsfraktion, Horst Gies, am Referentenentwurf zum Landesjagdgesetz. „Mit dem vorliegenden Entwurf möchte das grün geführte Ministerium unseren Jägerinnen und Jägern im Land jegliche Kompetenz absprechen. Zukünftig sollen wohl behördliche Anordnungen und Anweisungen der Jägerschaft vorschreiben, wie sie ihre Tätigkeit auszuüben haben. Der Entwurf stellt den Waldbau weit über den Artenschutz und die Hege. Mit diesem Gesetz droht die Gefahr, dass ein Keil zwischen Behörden, Waldbesitzer sowie Jägerinnen und Jäger und Naturschützer getrieben wird. Bisher ist die Zusammenarbeit vor Ort vertrauensvoll. Die CDU-Landtagsfraktion ist davon überzeugt, dass es unabdingbar ist, die lokalen Akteure zu stärken und nicht weiter zu schwächen. Dafür werden wir uns in den entsprechenden Gremien einsetzen.“