Ellen Demuth: Auch Vertretungslehrer müssen fest angestellt werden

16.11.2020

Noch immer müssen Vertretungslehrer in Rheinland-Pfalz viel zu lange auf eine Festanstellung warten. Dies geht aus den Antworten der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Ellen Demuth hervor.

Zum Stichtag 06. Oktober 2020 waren allein im Kreis Neuwied 82 Vertretungs-lehrerinnen und -lehrer mit befristeten Verträgen beschäftigt. 26 von ihnen sind bereits seit über zwei Jahren mit befristeten Verträgen angestellt.

Ellen Demuth stellt dazu fest: „Jede Lehrkraft, die länger als zwei Jahre mit befristeten Verträgen hingehalten wird, ist eine zu viel!“ Sie kritisiert, dass die Landesregierung noch immer viele befristete Verträge schließt, und das zum Teil  über Jahre, während gleichzeitig Lehrkräfte fehlen. Die Gefahr, dass Lehrerinnen und Lehrer über die Landesgrenzen abwandern, sei groß – viele haben diesen Schritt auch schon getan. Gerade für junge Lehrkräfte, die sich in der Lebensphase der Familiengründung befinden, ist die Unsicherheit bei jahrelanger Beschäftigung mit befristeten Verträgen groß. Auch für die Schulen ist die Situation schwer berechenbar, wenn nicht absehbar ist, ob eine Lehrkraft dauerhaft einsetzbar ist oder wieder abgezogen wird.

Demuth fordert, dass die Kinder in Rheinland-Pfalz zuverlässig guten Unterricht erhalten. Dazu müsse das Land eine ausreichende Zahl von Lehrkräften einstellen. Zudem werde der Beruf des Lehrers für qualifizierte Abiturienten unattraktiv gemacht, wenn diese in der Phase des Berufsstartes jahrelange Vertretungsverträge statt Festeinstellungen befürchten müssen.