Schulferien im Sinne von Familien, Schülern und Lehrern neu ordnen

Demuth befürwortet flexible Ferienregelungen

16.12.2014

Die CDU Landtagsfraktion macht einen Vorschlag zur Neugestaltung der Ferienregelungen.

Das Sommerhalbjahr ist in den Schulen aufgrund der jetzigen Ferienaufteilung sehr lang. Die Abstände zwischen den Schulferien sollen daher  im Sinne einer sinnvollen Unterrichtsplanung überdacht werden. Als starres Gerüst, seit Jahrzehnten unangetastet, könnten sich die Sommerferien beispielsweise an gesellschaftlichen Veränderungen, wie der zunehmenden Berufstätigkeit beider Elternteile, orientieren.  Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird in den Sommerferien auf eine harte Probe gestellt, die in vielen Fällen ohne den Einsatz der Großeltern nicht zu meistern wäre.

 

Auch die Bedeutung der Herbstferien hat sich massiv gewandelt. Waren sie zu Beginn noch dazu gedacht, die landwirtschaftliche Ernte zu erleichtern, haben sie heute diese Funktion völlig verloren und dienen lediglich als Unterteilung des ersten Schulhalbjahres. Jedoch sind allzu häufig die zeitlichen Abstände zwischen den Sommerferien und den Herbstferien recht gering, sodass unvermeidlich eine ungute Häufung von Klassenarbeiten auftritt.

Viele Familien aus der Mitte der Gesellschaft können es sich zudem nicht leisten, zur Hauptsaison in den Sommerferien zu verreisen. Durch die Einführung von Pfingstferien könnte dies in Zukunft anders sein. Viele Familien hätten dann die Möglichkeit, einen gemeinsamen Urlaub zu verbringen, der nicht so teuer ist.

Vier Bundesländer, wie z. B. Baden-Württemberg oder Bayern machen es vor. Pfingstferien hätten weiterhin den Vorteil, dass das zumeist lange Sommerhalbjahr besser strukturiert wird

Ferien gliedern das Schuljahr, sodass zeitliche Abschnitte entstehen, die im Sinne einer durchdachten Bildungsplanung inhaltlich gefüllt werden. Deshalb sollten die Abstände zwischen den Schulferien gut bemessen sein. Zu geringe Abstände führen zu gedrängten Unterrichtseinheiten, längere Zeitabstände lassen sich kaum in einen inhaltlichen Spannungsbogen bringen. Die Aufnahmefähigkeit der Schüler nimmt ab, sodass eine motivierende, schülerzentrierte Unterrichtsgestaltung immer schwieriger wird.

Demuth erklärt: „Die bisher erfolgten öffentlichen Anhörungen als auch die Umfragen der CDU-Landtagsfraktion sowie des Landeselternbeirats haben deutlich werden lassen, dass eine überwältigende Mehrheit der Eltern eine Veränderung der Schulferien einfordert. Rund zwei Drittel sieht die Priorität bei der Einführung von Pfingstferien. Vor diesem Hintergrund kann der Vorschlag der Landesregierung, bis 2024 nur zwei Mal Pfingstferien und eventuell einmal Winterferien zu etablieren, nicht überzeugen. Denn noch immer wird es Schuljahre geben, in denen zwischen den Ferienabschnitten 13 bzw. 14 Schulwochen liegen.“

Die Schlussfolgerungen der Expertenanhörungen als auch die Umfrageergebnisse passen nach Meinung der CDU-Fraktion, so Demuth, nicht mit den Umsetzungsvorschlägen der Landesregierung zusammen.  

In einem nunmehr angepassten Parlamentsantrag ruft die CDU daher den rheinland-pfälzischen Landtag dazu auf, 

– im Rahmen der Kultusministerkonferenz einen Diskussionsprozess über eine fami-lienfreundliche Flexibilisierung der Sommerferien zu beginnen;

– und unter Beachtung eines mindestens sechswöchigen Abstandes zwischen den

Ferienzeiten, grundsätzlich Pfingstferien einzuführen. Sollte dies nicht möglich sein, sind einwöchige Winterferien in der Woche vor Rosenmontag vorzusehen. Die zusätzlichen Ferienzeiten werden durch Kürzung der Herbstferien gewonnen. Nur in Zeiten eines gleichzeitig sehr frühen Oster- und Sommerferientermins ist eine Beibehaltung der bisherigen Regelung angezeigt.