Ellen Demuth: Personaldecke bei der Polizei muss verstärkt werden

16.03.2018

 

Die Vorstellung der Kriminalstatistik Rheinland-Pfalz für das Jahr 2017 zeigt zwar auf, dass es einen Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen und Mord- und Totschlagsdelikten gab, aber, so stellt die Landtagsabgeordnete Ellen Demuth fest: „Im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz sank zwar auch die Zahl der registrierten Straftaten (so etwa bei Einbrüchen, Raub und sonstigen Strafbeständen) und es stieg die Zahl der Aufklärungsquote. Das bedeutet aber dennoch, dass zahlenmäßig knapp 1000 Fälle weniger aufgeklärt wurden (45559 im Jahr 2016, 44409 im Jahr 2017). Im Landesvergleich sank die Aufklärungsquote sogar um 3,5 %.

Entgegen dem Landestrend gab es im Bereich Koblenz bei Straftaten gegen das Leben eine Erhöhung der Fallzahlen (plus 13,8 %). Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung stiegen hier um 24,8 %. Bei Verstößen gegen das Betäubungs-mittelgesetz ist ebenfalls ein weiterer Anstieg zu verzeichnen( plus 5,4 %). Zudem ist es beunruhigend, dass immer mehr professionelle und brutale Banden ihr Unwesen treiben, etwa mit Betrugsdelikten oder Sprengungen von Geldautomaten. Die Gewaltkriminalität hat leider im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz um 3,6 % zugenommen. Dies ist auch bei der Kinder- und Jugendkriminalität festzustellen.“ (Quelle: Regionale Kriminalstatistik für den Raum Koblenz 2017)

Kriminalität, so die Abgeordnete, müsse weiterhin konsequent bekämpft werden. Demuth: „Dafür ist eine ausreichende Personaldecke bei der Polizei Grund-voraussetzung. Immer noch gibt es dort hohe Überstundenzahlen. Viele krankheitsbedingte Ausfälle und die steigenden Zahlen im Bereich der Dienstunfähig-keit zeigen deutlich, wie sehr die Polizistinnen und Polizisten belastet sind. Das ist eine Folge der mangelhaften Personalplanung der zurückliegenden Jahre.

Um die dünne Personaldecke zu verbessern, brauchen wir mehr Neueinstellungen bei Polizeianwärtern, mehr Lehrpersonal und größere räumliche Kapazitäten an der Polizeischule auf dem Hahn. Auch die Besoldung muss dringend verbessert werden, denn andere Bundesländer zahlen besser, was in der Folge hier in Rheinland-Pfalz die Nachwuchsgewinnung erschwert.“